NEUE WEGE FÜR DIE WIEDERVERWERTUNG VON PAPIER UND PAPPE

Der italienische Umweltminister Sergio Costa hat die EoW-Verordnung (zum Ende der Abfalleigenschaft) von Papier und Pappe unterzeichnet. Nach zahlreichen Sitzungen mit dem Fachgremium des Umweltministeriums ISPRA und den Branchenvertretern sowie nach Beratungen mit der Obersten Gesundheitsbehörde ISS hinsichtlich der Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit wurden in der genannten Verordnung Methoden und Kriterien festgelegt, nach welchen die aus der Behandlung von Papier und Pappe stammenden Reststoffe nicht mehr als Abfall gelten und somit wiederverwendet werden können.

Die Gesamtmenge des in Italien im Jahr 2018 gesammelten Altpapiers beläuft sich auf etwa 5,3 Millionen Tonnen, hinzu kommen noch etwa 6,65 Millionen Tonnen Papier aus Rückläufen und anderen industriellen Produktionen.

Altpapier kann als Sekundärrohstoff für die Herstellung von Papier und Pappe in der Papierindustrie, sowie in Industrien, die die Norm UNI EN 643 als Referenz aufweisen, Verwendung finden.

Der Fahrplan des Neuen Grünen Deals sowie Fachtagungen auf der letzten Internationalen Ausstellung für die Papierindustrie MIAC 2019 haben verdeutlicht, dass die Effizienz der ohnehin von hoher Innovationsbereitschaft gekennzeichneten Papierindustrie in den letzten 20 Jahren um 30% gesteigert werden konnte.

Stellen die verstärkte Kraft-Wärme-Kopplung und der Einsatz von Biomethan anstelle von Erdgas auf der einen Seite ein kontinuierliches Ziel mit immer stärkerer Effizienz dar, so gibt es bei der Wiederverwertung, der Aufwertung der Reststoffe bzw. beim Abfallmanagement viel Nachholbedarf.
In Italien gibt es derzeit nur ein einziges Ersatzbrennstoffkraftwerk, das mit Pulperabfall aus der Papierindustrie betrieben wird. Vor etwa 13 Jahren entwickelte Cesaro Mac Import für diese Anlage ein Eindickungssystem, um die Trockensubstanz des Eingabematerials für die anschließende Verbrennung im Kraftwerk zu erhöhen. Cesaro hat also bereits vor 13 Jahren höchstes Augenmerk auf die Wiederverwertung und Prozessoptimierung gelegt.
Im Zusammenhang mit der Frage der Entsorgungsanlage oder der Energiegewinnung durch den Ersatzbrennstoff ist daher eine weitere Entwicklung und Optimierung der Rückgewinnung des Pulperabfalls unerlässlich.

Der Green New Deal und die END OF WASTE-Politik sind die Umsetzung eines natürlichen Prozesses, auf den die Branche nicht verzichten kann und auf den niemand verzichten will.

Der Markt kann von der Entwicklung dieses virtuosen, auf Kreislaufwirtschaft basierenden Ansatzes nur profitieren und dahingehend arbeiten wir bereits mit mehreren technologischen Lösungen.
Wir sind die ersten, die für die Rückgewinnung von Pulperabfall aus der Papierindustrie eine Hochleistungslösung entwickelt haben.
Bei den derzeit auf dem Markt präsenten technologischen Alternativen handelt es sich hingegen um Prototypen, laufende Projekte oder Initiativen, deren Testphasen noch nicht abgeschlossen sind.

TIGER DEPACK PPS

Der Tiger Depack wurde eigens für den Einsatz in der Abfallbehandlung entwickelt, bei der im PLASTIC CLEANING-Prozess Abfälle wie Kunststoff mit einem hohen Anteil an organischen Stoffen anfallen. Die Maschine kann, je nach Anforderungen der nachfolgenden Prozesse, im Nass- oder Trockenmodus betrieben werden.
Bei der Herstellung von neuem Papier unter Verwendung von Altpapier und Pappe fällt als Prozessabfall der sogenannte PULPER-Abfall an, der bislang von der Industrie unter hohem Kostenaufwand in Deponien oder Verbrennungsanlagen entsorgt werden musste.

Die Zusammensetzung des Pulper-Abfalls ist je nach Papierfabrik recht unterschiedlich, da sie von der Art des in der Herstellung verwendeten Papiers abhängt. Allen Pulper-Abfällen gemeinsam hingegen ist eine mehr oder weniger relevante Präsenz von noch gebundenen Papierfasern, die bei effizienter Rückgewinnung wiederverwertet werden können.

Die von Cesaro Mac Import speziell für diesen Zweck entwickelte Produktlinie nennt sich TIGER DEPACK PPS - Paper Pulp Solution.

Dank der patentierten vertikalen Zentrifugaltechnologie wird unter Zugabe von Prozesswasser in einem einzigen Arbeitsschritt eine außerordentliche Leistung erzielt.
Mit dieser Technologie, die sowohl in die Anlage integriert als auch außerhalb eingesetzt und rund um die Uhr betrieben werden kann, ist nun eine Rückgewinnung von bis zu 95% der Papierfasern aus dem Pulper-Abfall möglich, und das auf einer Gesamtfläche von nur knapp 20 m².
Sämtliche Bestandteile der Maschine sind auf diesem begrenzten Raum untergebracht: Schaltschrank, Steuerpult, Ladetrichter und Beschickungssystem.
Die Zellstoffrückgewinnung ermöglicht also in einem einzigen Arbeitsschritt eine Aufwertung von Abfällen, die von Papierfabriken produziert werden.

Diese Abfallart (PULPER-Abfall) enthält große Anteile an Fasern und Wasser, und beides wird über die de-packagers Tiger PPS wiederum als Rohstoff für die Anlage wiederverwertet. Der verbleibende Teil des Abfalls setzt sich aus Verpackungsmaterial zusammen, das nach dem Durchlaufen im Tiger Depack perfekt getrennt und in nachfolgenden Aufwertungsprozessen wiederverwendbar ist.
Um saubere Kunststoffabfälle zu erhalten, empfiehlt sich dabei als beste Lösung die Nassaufbereitung, wobei durch die Verwendung von Prozessflüssigkeiten der Verbrauch von sauberem Wasser vermieden werden kann.

RÜCKGEWINNUNG

Unser Ziel ist es, bei Zelluloseabfällen direkt in der Produktionsstätte eine Rückgewinnung von bis zu 70 % Massenanteil zu erreichen, was in wirtschaftlicher Hinsicht eine erhebliche Reduzierung der Entsorgungskosten bedeutet.
Die Rückgewinnung des Eingabematerials mit einem Faseranteil von bis zu 30 % sorgt für einen weiteren positiven Effekt, da somit die Rohstoffzufuhr reduziert wird.
Durch dieses Verfahren, das mit dem PLASTIC CLEANING-Verfahren gleichgesetzt werden kann, weisen die Verpackungen dank der de-packager von Tiger einen ausgezeichneten Reinheitsgrad und eine Qualität auf, sodass in den nachfolgenden Prozessen jede einzelne Art von darin enthaltenen Stoffen zurückgewonnen werden kann.
Die oben genannten wirtschaftlichen Vorteile sind gleichzeitig eine vorbildhafte Optimierung der Prozessleistung, deren positive Bilanz relevanter ist als die wirtschaftliche.

DATEN
Zusammensetzung des PULPER-Abfalls: VERPACKUNGSMATERIAL VERMISCHT MIT PAPIERFASERN
Massenleistung: BIS ZU 95% FASERRÜCKGEWINNUNG.
Wirtschaftlichkeit: BIS ZU 70% REDUKTION DER ENTSORGUNGSKOSTEN.